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Messerangriff auf Freund Nabilla Benattia muss trotz Verurteilung nicht ins Gefängnis

Ein Gericht in Frankreich hat TV-Sternchen Nabilla Benattia zu zwei Jahren Haft verurteilt, weil die 24-Jährige ihren Freund mit einem Messer verletzt hat. Das Gefängnis bleibt ihr dennoch erspart.
Nabilla Benattia

Nabilla Benattia

Foto: MARTIN BUREAU/ AFP

Nabilla Benattia ist wegen zweier Messerangriffe auf ihren Freund schuldig gesprochen worden, muss aber nicht ins Gefängnis. Ein Gericht in Nanterre verurteilte die 24-Jährige wegen vorsätzlicher schwerer Körperverletzung zu zwei Jahren Gefängnis, davon sechs Monate ohne Bewährung. Zugleich stellte es jedoch klar, dass das französische Reality-TV-Starlet im Zuge einer Vollzugslockerung nicht hinter Gitter müsse.

Das Gericht entschied jedoch, dass sich die Verurteilte psychologischen Beistand holen müsse. Benattias Opfer, ihr 29-jähriger Partner Thomas Vergara, saß ihr im Gerichtssaal gegenüber. "Ich hatte nicht vor, ihm wehzutun", sagte sie zum Richter. "Ich bin keine Mörderin."

Benattia hatte ihrem Freund am 6. November 2014 während eines heftigen Streits in einem Hotelzimmer in Boulogne-Billancourt bei Paris schwere Stichverletzungen im Brustkorb zugefügt. Vor Gericht erklärte die junge Frau nun, das Messer sei im Streit unglücklich in den Körper ihres Freundes eingedrungen.

Nach dem Angriff war Benattia festgenommen worden und hatte fast sechs Wochen in Untersuchungshaft verbracht. Zunächst war ein Verfahren wegen versuchten Totschlags eingeleitet worden.

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In dem Prozess ging es auch um einen weiteren Vorfall, der sich bereits im August 2014 ereignet hatte: Vergara war damals durch ein Messer im Rücken verletzt worden. Er selbst behauptet, er sei auf ein Grillwerkzeug gefallen. Benattia räumte nun ein, es habe einen Kampf zwischen den beiden gegeben, bei dem sie ihn geschubst habe. Dabei müsse sich Vergara den Rücken aufgeschürft haben.

Benattia hatte ihren Freund 2013 in einer Reality-Show kennengelernt. Die beiden führten seither eine äußert turbulente Beziehung. Vergara habe der Frau, die er liebe, längst verziehen, sagte sein Anwalt Thierry Fradet nun.

Neben ihren Fernsehauftritten arbeitete Benattia als Model und war dabei etwa für Jean-Paul Gaultier auf dem Laufsteg. Den kultähnlichen Status in Frankreich verdankt sie allerdings dem Satz "Allô! Non, mais allô quoi!" (sinngemäß für: "Hallo? Gehts noch?").

So beginnt sie während der Reality-Show die Schilderung eines Gesprächs mit einer Frau, die angeblich kein Shampoo hat. Die Phrase, inzwischen ebenso ins Alltagsfranzösisch eingeflossen wie als Marke geschützt, nutzte unter anderem Ikea für seine Werbung.

wit/AFP/dpa