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Tote Frau Opfer, Verdächtige, Ermittlungen - das ist zum Fall Höxter bekannt

Ein Paar soll eine Frau per Zeitungsannonce in sein Haus gelockt, gequält und umgebracht haben. Die Verdächtigen sollen zudem eine weitere Tötung gestanden haben. Was ist zu dem Fall bekannt? Der Überblick.
Tatort in Höxter

Tatort in Höxter

Foto: Marcel Kusch/ dpa

Wer sind die Tatverdächtigen?

Ermittelt wird gegen einen 46 Jahre alten Mann und seine 47 Jahre alte Ex-Frau. Gegen das Paar wurde am vergangenen Donnerstag Haftbefehl wegen Totschlags erlassen. Die beiden Verdächtigen kommen aus Höxter in Nordrhein-Westfalen.

Was wird den Festgenommenen vorgeworfen?

Das Paar soll eine 41-jährige Frau aus dem niedersächsischen Bad Gandersheim über zwei Monate in einem Haus in Höxter gefangen gehalten und so lange misshandelt haben, bis sie starb. Über ein Motiv ist nichts bekannt.

Wie lernten sich Opfer und mutmaßliche Täter kennen?

Opfer und Tatverdächtige wurden über eine Kontaktanzeige in einer Zeitung miteinander bekannt. Den Ermittlern zufolge hatte sich das Opfer auf die Annonce des Mannes gemeldet. Er suche eine feste Beziehung, hieß es darin. Nach einer kurzen Kennenlernphase sei die 41-Jährige dann im März zu dem Mann auf den Hof gezogen - wo dieser mit seiner 47-jährigen Ex-Frau lebte. Laut Staatsanwaltschaft hatte der Mann schon häufiger versucht, über Partnerschaftsanzeigen Kontakt zur Frauen aufzunehmen.

Wie ist der Stand der Ermittlungen?

Die 41-Jährige starb laut einer gerichtsmedizinischen Untersuchung an den Folgen stumpfer Gewalteinwirkungen gegen den Kopf. Den Ermittlungen zufolge wollte das Paar das Opfer zurück nach Niedersachsen bringen. Der Gesundheitszustand der Frau soll sich aber auf der Reise so verschlechtert haben, dass das Paar nach einer Autopanne einen Krankenwagen rief. Der Notruf kam zu spät, wenige Stunden später starb die 41-Jährige im Krankenhaus.

Unklar ist, warum das Opfer nicht floh. Den Ermittlern zufolge wurde die 41-Jährige mit ihren mutmaßlichen Peinigern auch draußen auf der Straße gesehen.

Am Montag untersuchten Mitarbeiter der Spurensicherung das Haus in Höxter erneut. Eine 30-köpfige Mordkommission versucht, Antworten auf die vielen offenen Fragen zu bekommen. Dazu war am Sonntag auch die 47-Jährige aus der Untersuchungshaft noch einmal zum Haus gebracht worden. Die Ermittler hätten sich von ihr "einige Sachen erklären lassen", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, ohne weiter ins Detail zu gehen.

Gibt es weitere Opfer?

Möglicherweise ist das Paar für mehr als einen Todesfall verantwortlich. Weitere Frauen sollen im Umfeld des Paares gesehen worden sein. Die "Bild"-Zeitung , die "Neue Westfälische"  und die Deutsche Presse-Agentur berichten zudem, die Verdächtigen hätten eine weitere Tötung gestanden. Eine offizielle Bestätigung hierfür gibt es nicht.

Die Staatsanwaltschaft bestätigte lediglich, es gebe konkrete Hinweise auf weitere Opfer. Es hätten sich mehrere Frauen gemeldet, die früher Kontakt zu dem 46-Jährigen gehabt hätten. Die Ermittler wollen bei der Spurensicherung auch Spürhunde auf dem Grundstück einsetzen.

Die Staatsanwaltschaft Bielefeld hat für Dienstag eine Pressekonferenz angekündigt. Bis dahin will die Behörde keine Kommentare zu dem Fall und dem Stand der Ermittlungen abgeben.

ulz/AFP/dpa