Zum Inhalt springen

Tier macht Sachen Schwule Geier brüten Ei

Geier im Tierpark Nordhorn

Geier im Tierpark Nordhorn

Foto: DPA/ Tierpark Nordhorn

Auf Isis und Nordhorn ist Verlass. Die Leitung des Tierparks Nordhorn hat die beiden Gänsegeier mit der Betreuung eines Geier-Eis beauftragt - und das schwule Pärchen hat akzeptiert. Das Geier-Weibchen Lisa hatte das Ei auf einem Ast auf die Welt gebrachte. Das Ei fiel zwei Meter tief, landete im Matsch und blieb heil. Eine Tierpflegerin beobachtete die beiläufige Geburt und brachte das Ei in eine Brutmaschine.

Um eine Fehlprägung auf Menschen auszuschließen, kam eine Handaufzucht für den Tierpark nicht in Frage. Da Geier-Dame Lisa auch keine Anstalten machte, ein Nest zu bauen, vertrauten die Pfleger das Ei kurzerhand Isis und Nordhorn an. Unter den fünf Geiern des Parks ist das schwule Pärchen das einzige in einer festen Beziehung - und mit einem hübschen Nest. "Sie haben sich prompt draufgesetzt", erklärte Tierpark-Sprecherin Ina Deiting.

Schwule Paare im Tierreich sind keine Seltenheit. 2010 attackierten zwei schwule Störche eine Hetero-Storch-Familie und übernahmen ihren Horst im oberschwäbischen Meßkirch. Im Berliner Zoo sorgte das schwule Pinguin-Pärchen Stan und Olli für Schlagzeilen. Heute leben sie im Tierpark Hagenbeck - unter ausschließlich männlichen Artgenossen. Vor zwei Jahren retteten schließlich Tierschützer in Irland den schwulen Stier Benjy vor dem Schlachthaus. Der Bulle hatte sich geweigert, Kühe zu besteigen und stattdessen Interesse an anderen Stieren gezeigt. Statt beim Metzger landete er in einem Tierheim.

In Nordhorn ist indes unklar, wer der biologische Vater von Geier Lisas Ei ist. "Von uns hat niemand den Geschlechtsakt beobachtet", sagte Ina Deiting. Ob das Ei wirklich befruchtet ist, wisse man nicht. Spätestens Ende der Woche soll das Ende der Brutzeit erreicht werden. Dann zeigt sich, ob Isis und Nordhorn Papas werden.

cne/dpa