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Längere Reisezeiten ICE-Strecke Hannover-Kassel ab Samstag gesperrt

In den kommenden zwei Wochen werden keine Züge über die ICE-Schnellfahrstrecke zwischen Hannover und Kassel fahren. Wegen der Vollsperrung kommt es zu längeren Reisezeiten. Hier die wichtigsten Informationen für Bahnfahrer.
ICE-Strecke zwischen Hannover und Kassel

ICE-Strecke zwischen Hannover und Kassel

Foto: Julian Stratenschulte/ dpa

Für die kurzfristig angekündigten Arbeiten an der ICE-Schnellfahrstrecke Hannover-Kassel musste die Bahn bereits heftige Kritik einstecken. Ab Samstag ist es nun soweit. Die Vollsperrung bis zum 8. Mai wird Verzögerungen für täglich Zehntausende Reisende im Fernverkehr von Hamburg und Berlin in Richtung Süddeutschland mit sich bringen. Betroffen ist auch der Regionalverkehr.

Hier ein Überblick:

  • Die ICE-Züge werden über die alte Strecke oder über Erfurt umgeleitet und benötigen bis zu eine Stunde mehr als üblich.
  • Die meisten IC-Züge entfallen zwischen Hannover und Kassel.
  • Die S-Bahn-Linie 4 fällt während der Arbeiten zwischen Hildesheim und Hannover-Messe/Laatzen aus.
  • Für die ebenfalls zwischen Göttingen und Northeim/Kreiensen ausfallenden RB-Züge wird ein stündlicher Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.
  • Nicht betroffen sind der Metronom zwischen Göttingen und Hannover sowie die Züge zwischen Bad Harzburg und Hannover.
  • Nach Protesten, die Bauarbeiten ausgerechnet während der bevorstehenden Hannover Messe vorzunehmen, bietet die Bahn vom 25. bis zum 29. April zusätzliche Züge an. Auch für aus dem Ausland einfliegende Messegäste fährt gegen 6 und 8 Uhr morgens ein ICE-Sprinter von Frankfurt-Flughafen über Frankfurt-Süd nach Hannover Messe/Laatzen. In der Gegenrichtung fahren die Züge um 15.30 und 17.30 Uhr zurück. Außerdem pendeln von Hildesheim zu den Stoßzeiten morgens und nachmittags S-Bahnen ohne Zwischenhalt zur Messe.

Weitere Antworten auf die wichtigsten Fragen:

Können bereits gebuchte Tickets kostenlos zurückgegeben werden?

Zum Normalpreis gebuchte Zugtickets kann man grundsätzlich bis einen Tag vor der Reise zurückgeben und man bekommt den vollen Preis erstattet. Anders bei Sparpreistickets: Dann fällt normalerweise eine Stornierungsgebühr von 17,50 Euro an. Allerdings will die Bahn in diesem Fall bereits erworbene Flex- und Sparpreistickets sowie Reservierungen kostenlos erstatten. Für die bisher gekauften Sparpreistickets wird die Zugbindung aufgehoben.

Bekommt man nach der Reise Teile des Fahrpreises erstattet?

Eher nicht. Bei Verspätungen von mehr als 60 Minuten können sich Fahrgäste normalerweise 25 Prozent des Fahrpreises erstatten lassen, bei mehr als 120 Minuten sind es sogar 50 Prozent. Allerdings seien angekündigte Fahrzeitverlängerungen im rechtlichen Sinne keine Verspätungen, sagte Naumann. Dennoch kann man es probieren. Entsprechende Vordrucke für die Kostenerstattung gibt es am Schalter im Bahnhof. Alternativ geht es online  . Lehnt die Bahn eine Zahlung ab, sei die Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr noch eine mögliche Anlaufstelle, um seine Forderung geltend zu machen. Beschwerden kann man zum Beispiel online einreichen  .

Bekommen Abo-Kunden eine Entschädigung?

Die Bahn will Kunden mit einer ICE- oder IC-Zeitkarte im Abo nach eigenen Angaben selbst aktiv ansprechen und ihnen eine Teilerstattung anbieten. Betroffene Kunden mit einer BahnCard 100 sollen sich hingegen für die Kulanzregelung selber beim BahnCard-Service melden. Zeitkarteninhaber mit IC-Berechtigung können den Angaben zufolge ohne Aufpreis die ICE-Züge nutzen.

Welche Alternativen zur Bahn gibt es?

Neben der Bahn sollten Reisende auf den Portalen der Fernbus-Unternehmen und auch bei Mitfahrzentralen im Internet nachschauen, rät der Verkehrsclub Deutschland (VCD). Ausgangspunkt kann die Fahrzeit der Bahn sein. Dann prüft man, ob man mit einem der Alternativangebote schneller an sein Ziel kommt, sagte VCD-Sprecherin Anja Smetanin. "Wenn man weiß, wann man genau fahren will, prüft man am besten jetzt schon einmal die Alternativen."

abl/sto/dpa