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Teenager in Texas Zwei Jahre Haft trotz "Wohlstandskrankheit"

Ein US-Teenager hat betrunken vier Menschen totgefahren - doch weil er unter schlechter Erziehung litt, war das Urteil milde. Jetzt hat er gegen Bewährungsauflagen verstoßen und muss zwei Jahre ins Gefängnis.
Ethan Couch

Ethan Couch

Foto: LM Otero/ AP

Der US-Amerikaner Ethan Couch ist in Texas zu fast zwei Jahren Haft verurteilt worden. Der 19-Jährige hatte vor knapp drei Jahren einen schweren Unfall verursacht, dabei starben vier Menschen, zwei wurden schwer verletzt. Ethan selbst hatte 2,4 Promille Alkohol im Blut.

Seine Anwälte konnten das Jugendgericht damals überzeugen, dass Couch für seine Tat nicht voll verantwortlich sei. Er leide an "Affluenza", der "Wohlstandskrankheit": Als verwöhntes Kind reicher Eltern seien ihm nie Grenzen aufgezeigt worden. So kam Couch mit zehn Jahren Bewährung davon. Zu den Auflagen gehörte, dass er keinen Alkohol trinken darf.

Doch genau das passierte. Ende vergangenen Jahres tauchte ein Video auf, das Couch bei einer heftigen Bierparty zeigte. Er floh zunächst mit seiner Mutter nach Mexiko, wurde aber schließlich gefasst und an die USA ausgeliefert.

Dort musste er sich jetzt erstmals nach Erwachsenenstrafrecht verantworten. Die Staatsanwaltschaft forderte 180 Tage Gefängnis für jeden Toten, der Richter legte das Strafmaß auf knapp zwei Jahre fest. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Couchs Anwalt hat zwei Wochen Zeit für einen Widerspruch.

sun/AP